Palliative Geriatrie
 
Ethisch-moralische Entscheidungen
Anthroposophische- und integrative Pflege
Weiterbildung zur Begleitung von Menschen am Lebensende

Palliative Geriatrie

Palliative Geriatrie ist ein umfassender, multiprofessioneller Betreuungsansatz für hochbetagte Menschen in ihrer oft letzten Lebensphase. So beschreibt die Fachgesellschaft Palliative Geriatrie in ihrem Grundsatzpapier von 2018 diese. Die Betroffenen als auch ihre An- und Zugehörigen stehen immer im Zentrum aller Tätigkeiten. Durch das Zusammenführen der Prinzipien von Geriatrie und Palliative Care gelingt es, die körperlichen und psychischen Bedürfnisse eines Menschen und seinem sozialen Umfeld zu unterstützen. Kommunikation und Beziehungsarbeit sind dabei zentrale Kompetenzen.

Meine Expertise in der palliativen Geriatrie setzt den Schwerpunkt bei der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz und die Begleitung in den letzten Monaten des Lebens.

Link zur Fachgesellschaft Palliative Geriatrie

Ethik konkret

Pflegende müssen täglich Entscheidungen in schwierigen Situationen treffen. In kurzer Zeit sollen sie die Komplexität einer Situation aus unterschiedlichen Perspektiven erfassen und gemeinsam mit allen Betroffenen beurteilen können. Eine gute Handlung entwickelt sich schrittweise, ist motivgeleitetes Tun und beinhaltet moralische Absichten (Steiner, 1894/1978; Waldenfels 2004; Siep, 2004). In der Praxis der Pflege fehlt oft die Zeit um ausführlich über ethische Entscheidungen nachdenken zu können. Das von mir entwickelte 8 Schritte Modell zur Entscheidungsfindung soll eine Brücke bilden, damit eine ethisch-moralische Entscheidung prozesshaft gefunden werden kann. Das Modell basiert auf 8 Phasen zur Unterstützung des prozesshaften Denkens innerhalb einer Entscheidung.

Das Entscheidungsmodell ist unter Literatur, Downloads zu finden. 

Anthroposophische- und integrative Pflege

Die Anthroposophische Pflege und Betreuung setzt den Menschen ins Zentrum aller pflegerischer Tätigkeiten. Der Mensch ist ein freies, sich entwickelndes Wesen und hat die Aufgabe immer mehr Mensch zu werden. Diese Aufgabe können Pflegende stellvertretend, unterstützend oder begleitend kranken und leidende Menschen zur Verfügung stellen. Der Anthroposophischen Pflege liegt kein standardisiertes theoretisches System zu Grund. Sie entsteht überall da wo Pflegende tätig werden, um professionell und geistesgegenwärtig aus Erkenntnis und Liebe pflegen. Pflegende betrachten dabei den Menschen in seiner Ganzheit mit seinen körperlichen, seelischen und sozialen sowie spirituellen Bedürfnissen. Sie unterstützen seine Lebenskräfte so, dass der Mensch seine Lebensqualität wiedererlangen kann.

Die Anthroposophische Pflege gründet auf der anthroposophischen Medizin nach Rudolf Steiner.

Anthroposophisch Pflegende nehmen den einzelnen Menschen in seinem einzigartigen sozialen und kulturellen Zusammenhang war (aus den Ethischen Richtlinien für die Ausübung der Anthroposophischen Pflege, 2008). Sie

  • verstehen, dass Krankheit, Behinderung und Tod in der Biografie des Einzelnen sowie für die Gemeinschaft, der sie oder er angehören, eine besondere Bedeutung haben;
  • gewährleisten die Würde und Freiheit jedes Einzelnen;
  • gewährleisten, dass pflegerische Dienstleistungen nur erbracht werden, wenn der Mensch informiert wurde und der Dienstleistung zugestimmt hat;
  • tragen zum Schutz der Persönlichkeit in jeder Situation bei;
  • kennen den Umfang und die Grenzen ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten und ermöglichen die Zusammenarbeit mit Kollegen im Geiste gegenseitiger Unterstützung,
  • erkennen die Herausforderungen und Belastungen unserer Zeit und berücksichtigen dies aktiv in allen Aspekten des Lebens und der Arbeit;
  • berücksichtigen die Auswirkungen pflegerischer Interventionen auf das soziale und ökologische Umfeld und streben eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen an;
  • wissen, dass der Mensch eine Hauptursache für Störungen der Gesundheit und die Zerstörung der natürlichen und sozialen Umwelt ist.

Weiterbildung zur Begleitung von Menschen am Lebensende

Die Weiterbildung ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur. Im Leitungsteam, zusammen mit Susann Temperli, Edith Siegwart und Claudia Bischof, verantworten wir die Ausbildung.

Über das Sterben und Leben zu sprechen, neue Aspekte zu entdecken und sich selbst mit dem Tod und dem Sterben auseinanderzusetzen, ist Ziel diese Weiterbildung. Der Kurs umfasst sechs ganztägige Module, die in freier Reihenfolge besucht werden können, und einen gemeinsamen Abschlusstag. Weitere Informationen auf www.sterbekultur.ch.